Über uns
Helene Brändli,
Beraterin im psychosozialen Bereich mit eidg. Diplom / EX-IN-Genesungsbegleiterin,
Bachelor in Counselling
Ich setze mich seit mehreren Jahren für ein potential- und lebensweltorientiertes Verständnis von seelischen
Krisen und für eine gewaltfreie Psychiatrie ein. Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Hilfesystem und mit
seelischen Erschütterungen haben mich tief geprägt und dazu bewogen, mich in verschiedener Weise für ein
Umdenken stark zu machen. Der „offene Dialog“ ist für mich - wie auch Recovery - Ausdruck einer Haltung und
gibt mir als Genesungsbegleitende ein weiteres Arbeits-Instrument und als Betroffene neuen Mut, Vertrauen
und Hoffnung in und auf eine menschliche Psychiatrie.
Seit 2013 arbeite ich als Genesungsbegleiterin. Ich habe Menschen im Einzelgespräch, in Gruppen und in
Netzwerkgesprächen begleitet. Berufserfahrung sammelte ich auf Akutstationen, in der mobilen Krisenequipe
und in der Notfall-Triage.
Neben der klinischen Tätigkeit arbeitete ich konzeptuell und als Trainerin / Dozentin. Sowohl in der
Weiterbildung «EX-IN», der Fortbildung «open dialogue», als auch für die Berner Fachhochschule, das
Bildungszentrum Pflege Bern und weitere Auftraggeber. Auch engagiere ich mich als Vorstandsmitglied in den
Vereinen Trialog und Antistigma Schweiz und EX-IN Schweiz.
Weiterbildungen:
Berufserfahrungen als Genesungsbegleitende:
Jens Beckmann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Beruflich verstehe ich mich als Sozialpsychiater. Das bedeutet für mich, dass ich Menschen auf ihrem Weg aus
der Krise zur Seite stehen will. Therapie heisst für mich Begleitung, weniger Behandlung. Ich bin für
informierten und sorgsamen Umgang mit Psychopharmaka. Dazu gehört für mich auch, Alternativen zu
diskutieren, neben dem Beginn einer Medikation auch das Ausschleichen zu begleiten.
Ich habe gelernt vorsichtig mit Diagnosen, Prognosen und schnellen „Expertenlösungen“ umzugehen.
Haltungen und Ansätze wie empowerment, recovery und open dialogue bilden den Boden für meine Arbeit.
Meine Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie begann ich 2000 am Westküstenklinikum
im «Land zwischen den Meeren». Die Klinik arbeitete nach dem «Herner Modell». Tätig war ich dort auf den
Stationen und in der Institutsambulanz des Klinikums sowie in der Tagesklinik der «Brücke
Schleswig-Holstein». Nach anderthalb Jahren Elternzeit begann ich 2006 bei den psychiatrischen Diensten in
Interlaken. Dort arbeitete ich im Ambulatorium und in der Tagesklinik, deren Leitung ich übernehmen konnte.
Zu meiner Arbeit gehörte auch Notdienst und Konsil- und Liason-Psychiatrie. Ich durfte mich bei der
Implementation von Genesungsbegleitung, Integrationsangeboten für Gesundheitsfachleute mit seelischen
Erschütterungen, Aufbau des Akutteam und offenen Dialogen engagieren.
Berufserfahrungen als Trainer- / Dozent:
u. A. Verein EX-IN Bern / Schweiz, LebensArt Münster, Pro Mente Sana, Berner Fachhochschule, Berner Bildungszentrum Pflege
Angela Winkler, EX-IN-Angehörigenbegleiterin
Nach über dreissig Jahren selbständiger Erwerbstätigkeit und dem Erwachsen geworden Sein meiner drei Kinder engagiere ich mich seit einigen Jahren für die Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Als selbst mehrfach betroffene Angehörige wurde mir je länger je mehr bewusst, wie wichtig und nötig die Begleitung der Angehörigen ist. Sie, die Mütter und Väter, Partner*innen, Söhne und Töchter, Geschwister fühlen sich oft allein gelassen, sind hilflos und ohnmächtig, es fehlt ihnen ein Gegenüber, eine Ansprechperson, die auf die Nöte und Ängste, die Verzweiflung und Ratlosigkeit, die Schuldgefühle und Scham eingehen und Erfahrungswissen vermitteln kann.
Meine Erfahrungen als Angehörige, meine EX-IN-Ausbildung zur Angehörigenbegleiterin und diverse Fortbildungen ermöglichen es mir, auf die spezifischen Bedürfnisse der Angehörigen von psychisch erkrankten Menschen einzugehen, sie zu begleiten und zu unterstützen, zusammen mit ihnen Möglichkeiten zu finden, aus der Isolation herauszukommen, ihre Ressourcen, Selbstfürsorge und Genesungskräfte zu fördern und zu stärken. Von besonderer Bedeutung ist für mich dabei die trialogische Herangehensweise, die auf dem Zusammenwirken des gleichgewichtigen Fach- und Erfahrungswissens von Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen beruht.
Meine Angehörigenperspektive einbringen kann ich seit 2018 auch als Mitwirkende am trialogischen Aufklärungsprojekt an Schulen des Vereins Trialog und Antistigma Schweiz.
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